Starfield

Jetzt habe ich ein paar Zeilen zu dem mittlerweile nicht mehr ganz neuen Blockbuster „Starfield“ geschrieben. Ein richtig gutes Rollenspiel der alten Schule oder doch wieder nur ein lauwarmer Aufguss mit mehr vom Alten?

Nachdem ich es nun eine Weile schon spiele, will ich mich ein wenig über Starfield auslassen. Ich werde, wie üblich, nicht so sehr auf die technischen Finessen eingehen, sondern darauf, warum ich das Spiel so schön und fesselnd finde.

Zunächst aber erst einmal eine Schublade, in die wir Starfield schieben können: Starfield ist ein Rollenspiel der ganz klassischen Art. Ich entwickele meinen Charakter, ich treffe mit ihm Entscheidungen und je nachdem wie mein Charakter aufgebaut ist, hat er bestimmte Stärken und Schwächen. Und schon damit hatte mich das Spiel – endlich mal wieder ein Spiel, bei dem ich zur Not mich auch aus einer Situation rausquatschen kann? Wunderbar.

Mein Charakter, schon weiter im Spiel – die dicke Wumme hat man nicht direkt am Anfang.

Worum geht es also? Storytechnisch werden wir sehr schnell und sehr unsanft ins kalte Wasser geworfen: bei einem normalen Tag in der Miene auf irgendeinem Planeten finde ich ein merkwürdiges Artefakt und als mein Charakter es berührt, sieht er seltsame Farben und hört Musik. Kein schlechter Tripp. Kurz darauf findet ein seltsamer Typ meinen Aufenthaltsort und mit ihm auch ein Haufen Piraten. Der freundliche Typ schenkt mir nach einem heftigen Feuergefecht mit den Piraten schwer verletzt seinen Roboter und sein Schiff und beauftragt mich zu einem Planeten zu fliegen, mich einer Gruppierung anzuschließen und für die Gruppe weitere Artefakte zu finden. Das mache ich jetzt seit 16 Stunden Spielzeit mit wachsender Begeisterung, in einem wunderbar abwechslungsreichen Universum in dem ich gefühlt Stunden damit zubringen könnte, die Flora und Fauna zu erkunden und zu erforschen. Das dass später tatsächlich eine interessante Beschäftigung wird, dazu später mehr.

Warum ich das aber am Anfang nicht mache? Weil ich irgendwie auch mit den eigentlichen Questen weiterkommen will. Dabei glaube ich, dass ich bislang nur an der Oberfläche gekratzt habe. Fremde Welten erforschen, mehr Artefakte finden, einen Banküberfall beenden, Vater und Sohn zusammenbringen – und dann den Sohn bitten, den Vater abzulenken, damit ich eine Karte stehlen kann. All das sind Missionen, die ich schon erledigt habe. Was ich noch nicht erreicht habe, ist, dass ich eine Kolonie gebaut habe oder mir eine Flotte zusammengestellt habe. Aber ich habe immerhin schon Vater und Mutter besucht. Letzteres war eine Queste, die ich aufgrund eines Perks in der Charaktererschaffung erhalten habe.

So trostlos sieht es oberhalb der Minen aus – da hätte man auch gleich unten bleiben können

Thema Flotte: in Starfield gibt es eine Vielzahl an Fliegern, die sich in unterschiedlichen Eigenschaften unterscheiden. Sie bilden das Rückrad unserer Reiseaktivitäten. Sie können z.B. im Bereich der Bewaffnung ausgebaut werden, der Laderaum kann gegen das Scannen auf Schmuggelware abgeschirm werden und und und. Da es auch immer wieder zu unerfreulichen Begegnungen mit Piraten oder anderem streitlustigem Volk kommt, ist es sinnvoll, seinen Flieger auch ein wenig in Schuss zu halten und gegebenenfalls auch frhzeitig auszubauen. Oder durch eine der Questen einfach einen richtig guten finden. So ist es mir ergangen.Was ein Glückspilz!

Endlich im Pilotensitz des eigenen Fliegers Platz nehmen.

Man kann sich natürlich auch auf die „dunkle Seite“ schlagen und dann fremde Schiffe kapern und diese in die eigene Flotte integrieren. Was aber mit der eigenen Flotte noch möglich ist, habe ich noch nicht ergründet, da ich bislang nur einen Flieger habe. Den alten habe ich verkauft um den neuen besser auszurüsten – Zusatzgeschütz und geschützter Frachtraum. Ein Schelm wer böses denkt.

Aber nicht nur den eigenen Vogel muss man ausrüsten. Auch sich selber und das Team, dass mit fortschreitendem Spielverlauf immer größer wird, habe ich im Auge. Klassische Rollenspieler-Marotten treten plötzlich wieder bei mir zu tage, in dem ich erhebliche Zeit darin investiere, die Ausrüstung der Crew durchzuwechseln und so für jeden das Beste rauszusuchen. Wobei ich auch schon das Gefühl hatte, dass sich die NPCs manchmal auch einfach selber zu einer besseren Waffe verhelfen. Das muss ich allerdings noch einmal „In Flagranti“ erleben, um es mit Sicherheit sagen zu können. Wie in den meisten Rollenspielen hat die Ausrüstung erheblichen Einfluss auf die Charakterwerte der Figuren. Mit Rüstungen, Helmen, Rucksäcken, und Waffen staffieren wir die Leute aus. Neue Ausrüstung können wir, wie üblich, looten oder kaufen. Dabei fällt mir eine Queste ein, bei der ich in einem Händlerviertel die Einheit der Händler wieder herstellen konnte, so dass sie eine geschlossene Linie gegen die erpresserische Gruppe an Wächtern stellen. Mit viel Gesprächen zwischen den Händlern habe ich so einen kleinen Aufstand angezettelt. Was mir leid tat, da ich selbiges Händlerviertel weiter päter im Spiel sehr in Mitleidenschaft ziehe, wenn ich vor einem übermächtigen Gegner durch das Viertel flüchte.

So sieht ein stolzer Großwildjäger aus. Sam Coe ist einer der ersten Begleiter. Und er hat eine sehr interessante Geschichte.

Alle Aktionen und Unternehmungen werden dabei stetig von meinen Begleitern kommentiert und beurteilt. Manche Aktionen stoßen auf Gegenliebe für andere Aktionen handele ich mir böse Worte ein. Insgesamt finde ich die Interaktion mit den NPCs meiner Party sehr gelungen. Jeder hat eigene Vor- und Nachteile, bringt eigene Erlebnisse und Geschichten mit ein und bereichert so das Erlebniss im Spiel. Dabei schont mich das Spiel nicht mit einschneidenden Erlebnissen, wenn es um die Party geht. Das Spektrum reicht da von der oben schon angesprochenen Geschichte rund um Vater und Sohn, die ich nach und nach erfahre und mich einmischen könnte. Eine andere Geschichte bahnt sich bei mir gerade mit einem anderen Crew-Mitglied an, dem ich anscheinend ein paar Mal das Gefühl gegeben habe, dass ich sie verstehe – jetzt fängt sie an, mich anzuflirten. Ich bin noch nicht sicher, wie ich damit umgehen soll. Ich werde also erst einmal auf Zeit spielen und hoffe, dass sich die Zuneigung dadurch nicht in Abneigung umschlägt.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weiter geht mit meiner Gruppe und der Artefakt-Sammlung.

Ich bin McSnake und ich bin Teil der Constellation.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert